Technische Mitteilung vom DFV e.V. - Sigma Droguetaschen vom 31.05.2023
Information:
Im Mai 2023 wurde bekannt, dass bei Droguetaschen, die als Ersatzteile geliefert wurden, es zu einem Versagen des Spandura (elastisches Gewebe) bereits bei geringer äußerer Belastung kommt. Aus dem entstehenden Riss kann der Drogue aus der Tasche fallen, jedoch potenziell an der verriegelten elastischen Verstärkung hängenbleiben. Damit kann es zu einer Öffnungsstörung kommen, wenn der Drogue diese Verstärkung nicht abreißt. Nach Aussage des Herstellers betrifft dieses Problem lediglich eine geringe Anzahl von Taschen, die aus einem Batch (August 2022) von Material gefertigt wurden. Ebenso geht der Hersteller davon aus, dass dieses Problem bereits beim Packen ersichtlich wird, da das Material sehr leicht einreißt. Betroffen ist vor allen eine Ausrichtung des Gewebes. 90° hierzu ist das Gewebe deutlich stärker. Daher betrifft es bei einigen Taschen die Längs- und bei anderen die Querausrichtung in Bezug auf die Tasche. Ebenso weist das betroffene Material eine leichte braune Schattierung auf. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass Material vor August 2022 nicht betroffen ist.
Maßnahme:
Beim Packen ist erhöhte Aufmerksamkeit auf die Droguetasche zu legen und bei Erkennen auch kleiner Einrisse sind diese sofort zu prüfen und die Tasche ggf. auszutauschen. Bei betroffenen Droguetaschen ist der Hersteller direkt zu kontaktieren. Besondere Vorsicht ist auch in Luftfahrzeugen geboten, wenn auf der Droguetasche in die Tür gerutscht werden muss, da hier eine signifikante Belastung auf das Gewebe wirkt. Vor dem Exit sollte daher die Droguetasche noch einmal geprüft werden.
Bei Bedarf ist sofort die Umwicklung aus Typ4 gegen eine Umwicklung aus Typ17 zu ersetzen.
Entsprechend der Anleitung mit 5-6 Cord vernähen.
Kontrolle durch: Fallschirm-Techniker oder -Wart
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